DICK & DÜNN – … zwirnblad
& fett? hässlich kontra schön? gemütlich
oder hektisch? durch dick & dünn bis ans ende der
welt? jede menge assoziationen, gut zementierte vorurteile,
neue sichtweisen, spannende texte – zur präsentation
von DUM Nr. 39 lesen:
Gabriele Petricek – die gebürtige
Kremserin lebt in Wien, ist ausgebildete Modedesignerin
und Damenkleidermacherin; zunächst Modeentwerferin,
später freie Journalistin für Mode, bildende Kunst
und Architektur; Tätigkeit als Autorin, Kulturpublizistin,
Kunstkritikerin und Modeberaterin; Veröffentlichungen
in Zeitungen, (Literatur)Zeitschriften, Ausstellungskatalogen,
Anthologien und im ORF; diverse Preise und Stipendien, 2005
Nominierung für den Bachmann-Preis. Derzeit arbeitet
sie an der Erzählsammlung Von den Himmeln und an einem
Roman. Einzelpublikation: Zimmerfluchten, Erzählungen,
LENÖ St. Pölten 2005.
„Aus der Wanne gekrochen, war nichts von ihr übrig.
Eine geöffnete Ölflasche am Beckenrand. Ein Wahn.
Ein Handy am Tisch, wohl sein eigenes, ein fremder Mantel
im Flur.“
Aus: Zimmerfluchten, 2005.
Gabriele Petricek liest die Erzählung Swimmingpool,
begleitet von Judith Waldschütz auf der Blockflöte.
Judith Waldschütz – geboren in Tulln
aufgewachsen in Krems/Stein. Erste musikalische Ausbildung
in der Musikschule Krems, Studium Konzertfach Blockflöte
seit 1989 bei Prof. Hans Maria Kneihs in Wien. Daneben Studium
der Instrumentalpädagogik Blockflöte und Kontrabass.
Seit mehreren Jahren rege Konzerttätigkeit im In- und
Ausland und Unterrichtstätigkeit in Wien. Besonders
Beschäftigung mit neuer Blockflötenmusik.
Constantin Göttfert – der 1979
geborene Autor lebt in Wien, wo er seit 2002 Germanistik
und Kulturwissenschaften studiert. Neben seiner Ausbildung
arbeitet er als Assistent in einer Ideen-Schmiede.
Seit 2002 veröffentlicht er seine Arbeiten in Anthologien
und Zeitschriften, seine jüngste Publikation titelt
Holzung, Kurzgeschichten, arovell 2006:
Wir erwachten. Mein erster Griff, bevor ich mich umsah,
an den Schaft der Axt, Vaters Geschenk an mich. Ich lag
am Rücken, blinzelte gegen die Sonne, die auf uns herunterbrannte,
und bemerkte in den Ästen direkt über mir den
schwarzen, fetten Vogel, der mich herausfordernd ansah.
Michal Hvorecky – der 1976 in Bratislava
geborene Autor zählt zu den wichtigsten jungen slowakischen
SchriftstellerInnen. Der sympathische Shooting-Star legt
als vierte Publikation 2006 im Tropen Verlag seinen sensationellen
Roman City: Der unwahrscheinlichste aller Orte vor, in dem
er in Lichtgeschwindigkeit über Liebe, Abhängigkeit,
Manipulation und Widerstand gegen „Supereuropa“
erzählt.
In einem Essay zu seiner Neuerscheinung meint der Autor:
„Als ich meinen Freunden aus Prag und Bratislava im
Herbst 2005 das Manuskript meines Romans zu lesen gegeben
hatte, haben sie nach der Lektüre gefragt: "Ist
es nicht ein bisschen übertrieben, dass das Buch in
einer Welt spielt, wo die Neugeborenen Nivea oder Gucci
genannt werden, da große Konzerne für die Namensgebung
gut bezahlen? Kann so was wirklich passieren?
Für mich war diese Vorstellung eine natürliche
Weiterentwicklung der heutigen Situation, wenn nach Marken
und Produkten schon die Bushaltestellen, Gebäude oder
Fußballstadien benannt werden. Schon als das Buch
fertig in der Druckerei lag, habe ich in einer Nachrichtensendung
gehört, dass in Schweden ein Baby Google heißt.
Das Kind ist vier Monate alt, und seine Kleidung ist mit
den Suchmaschinen-Logos bedeckt, es besitzt eine eigene
Web-Domain und soll als Google-Symbol sein ganzes Leben
lang zur Verfügung stehen.“