Lesung: Max Koller - ausgewählte Texte und Gespräch über Inspiration und Motivation eines jungen Autors und Filmemachers
Filme:
"Der letzte Zug" (Kurzfilm über den inneren Konflikt eines jungen Studenten, der in dieser Welt keinen Lebensinhalt gefunden hat)
und
"Wegträumen" (Kurzfilm über Realitätsflucht in der Midlifecrisis)
Eintritt: € 12,-- (AK) bzw. € 10,-- (VVK)
DER LETZTE ZUG
Für Alex ergibt nichts mehr einen Sinn. Er kommt sich vor wie ein ruderloses Boot auf dem launischen Ozan unserer westlichen Gesellschaft. Einige harte Schicksaalschläge in seiner Vergangenheit haben dem jungen Mann schwerwiegende Zweifel über die Lebenswertigkeit unserer Welt um den Hals gehängt. Er will sich nicht mehr sinnlos mit der Masse mal in die eine Richtung und dann wieder in die andere Richtung treiben lassen und eine eigene Richtung zu finden und beizubehalten ist in seinen Augen mittlerweile hoffnungslos. Durch seine manisch-depressive Natur wurde er zu einem einsamen Menschen. Er will gerade seinem Leiden ein abruptes Ende setzen, da manifestieren sich zwei Stimmen aus seinem Kopf und beginnen zu streiten. Um sie zum Schweigen zu bringen willigt Alex ein, beiden einen Tag zu geben und erst danach über sein Ende zu entscheiden.
WEGTRÄUMEN
Roland ist 38. Früher ein rebellisches Kind der 70er, ein Freigeist, ein Träumer. Nun steckt er schon seit vielen Jahren im Hamsterrad, er lebt nur für Job und Familie, handelt auf allen Ebenen nur mit Pflichtbewusstsein und versucht krampfhaft alle Erwartungen zu erfüllen. Dann hat ihn sein gesundheitlicher Zustand an diesen Ort gebracht. Kein Handyempfang, kein Internet, kein Fernsehen. Die anderen Insassen wirken abstoßend auf ihn, wie verlassene, einsame Geister. Horrorzukunftsvisionen. Mangels Alternativen bleibt Roland seinen Gedanken überlassen und flüchtet in seine Traumwelten, die aus seinen Erinnerungen wachsen. Der Beginn des Reflexionsprozesses einer intensiven Midlifecrisis.