ZU VIELE TRAGFLÄCHEN

AUTOR: TOBIAS SOMMER
REZENSION: ERIKA WURZENRAINER
Gleich zu Beginn ist zu sagen, das Cover ist schick. Das ist auch wichtig, denn nach dem Aufschlagen des Buches kommt mir auf jeder Seite oben mittig dann eben jenes Bild in Kleinformat entgegen, zugegeben, das behagt mir nicht zwingend, drängt sich mir doch ein Vergleich mit einer Art flatternden Illustrierten im Wind auf aber gut, über Geschmack kann man sich nicht einigen daher streiten.

Lyrik ist stimmungsabhängiger als Prosa, daher müsste sie einfacher zu rezensieren sein. Manchmal irrt man eben.

Die Sprache ist weniger bildgewaltig als dass sie mehr auf Einzelheiten reflektiert, die zum Teil eine aufgebaute Vision am Schluss in einem neuen Licht zeigt. Das ist super, wenn ich das mal so ausdrücken darf. Lyrik scheidet die Geister und wer das nicht weiß ist entweder nicht daran interessiert, nicht am Leben oder ein/e unglückliche/r Dichter/in. Ich spaziere im Buch über herrlich nichtssagende Passagen, über Herzzucken bis hin zum Ende, das in Erinnerung bleibt.

Mehrfache Lesbarkeit

Manches verstehe ich nicht und das muss so sein. Die Sprache ist einfach und klar. Sommer verlangt von seinen Gedichten eine mehrfache Lesbarkeit was für den Konsumenten nur von Nutzen sein kann.

Fazit: Worte wie Klingen die, zuvor noch in der Sonne hübsch anzusehen, sich in der nächsten Zeile mit einem satten Rot übergossen, einen Mantel überziehen und weiterschneiden Gedicht für Gedicht

TOBIAS SOMMER, ZU VIELE TRAGFLÄCHEN, Richmond Verlag 2007, ISBN 978-3-940305-35-0