SOLANGE ES SCHÖN IST

AUTORIN: MAGDALENA SADLON
REZENSION: ERIKA WURZENRAINER
Ich will es loben. Nicht weil es das grossartigste Buch ist, das ich je gelesen habe.
Das ist auch gar nicht wahr. Dass ich weder Druck- noch Rechtschreibfehler erkennen konnte macht es nicht zu einem buchgebundenen Wunder.
Ich muss bewundern wie folgt:
Dass man unbemerkt anfangen kann dabei zu sein.
Den leisen Aufbau dieser Handlung, der die Möglichkeit birgt stille/r Beobachter/in zu sein und nichts sonst. Als dürfe man auf schonende Art zusehen.
Dabei sein wie andere Figuren es machen.

Die Geschichte ist eine Brise und sie fegt von den Seiten, dabei transportiert sie Sand und manchmal spitze Steinchen und diese Brise schmirgelt an der Geschichte und formt Seite für Seite diesen Ausschnitt, an welchem man teilhat.
Eine nur 110 Seiten lange Geschichte will dosiert gelesen sein und das mag ein wenig schwierig anmuten und wahr ist: Ich will, dass sie länger ist.
Wahr ist: Ich will es loben und muss sie schön finden.
Ich verspreche: Es gibt viele Geschichten böiger Natur, ferner wenig, deren Wind kräftig genug ist um beim Vorbeiziehen das Stück, das man opfern will, mit sich fort zu tragen.
Weniger noch, deren Brise ihre eigenen Teile weht, die man dankbar entgegennimmt.

Fazit: Magdalena Sadlon hat einen kurzen, interessanten, schönen, schwerleichten Roman geschrieben und das ist wahr.

Magdalena Sadlon, Solange es schön ist, Zsolnay Wien, 2006, ISBN 3-552-05365-4