EIN PAAR
AUTOR: MARTIN PRINZ
REZENSION: KATHRIN KUNA
Wie viel Trauer erträgt man? Wie viel Liebe erträgt man?
Wie viel Liebe verträgt eine Freundschaft? Eine Ehe?
Wie egoistisch muss man sein, um lieben zu können?
Was heißt zuhören? Was weghören? Was lügen?
Warum verschweigen wir?
Warum leugnen wir?
Was ist Liebe?
Wie sehr muss man sich lieben, um sich richtig verletzen zu können?
Wie sehr muss man sich verletzen, um sich wieder lieben zu können?
Wie wütend muss man sein, um schreiben zu können?
Wie zerstörerisch ist Wut? Wie heilend ist Liebe?
Wie stark ist Wut? Und woher kommt sie?
Wie kann man die Wut loswerden?
Wie lange kann man vergeben?
Wann ist die Liebe vorbei?
Wie oft darf man weinen?
Darf man nach Erklärungen fragen? Darf man sie verlangen?
Wer hat welche Erklärungen verdient? Und warum?
Was heißt Verständnis? Heißt es verstehen oder vergeben?
Was geben wir auf, wenn wir lieben?
Wen geben wir auf, wenn wir lieben?
Wann erwacht man? Hat man davor geschlafen?
Was muss man und was kann man?
Wer bestimmt es?
Vielleicht war es ein bisschen viel erwartet neue Antworten auf diese Fragen zu bekommen.
Allerdings erst gar keine dieser Fragen in diesem Buch zu finden, erschreckt dann doch. Sie werden nicht gestellt, sie werden nicht beantwortet. Dieser Roman ist leider nicht einmal pathetisch. Ansatzweise vermutet man Pathos zwischen den leeren Hüllen, bemüht sich ihn zwischen langatmigen und langweiligen Beschreibungen und klischeehaften Bildern versteckt zu finden. Vergebens. Der einzige Satz auf dem Buchrücken hätte aber schon darauf hingedeutet: Wenn man die Liebe erlebt hat, findet man dann in die Ehe zurück?
Leider nicht ironisch
Wie schön wäre es, von einem ironischen Roman sprechen zu können.
Die Liebe besteht zu drei Viertel aus Neugier soll Giacomo Casanova einmal gesagt haben. Liebt man die Literatur, kann dieser Roman nicht zufrieden stellen. Weder erweckt er Neugierde, noch stillt er sie. Gleichgültigkeit kann weder in der Liebe noch in der Literatur akzeptiert werden!
MARTIN PRINZ, EIN PAAR, Jung Und Jung, 2007, ISBN 3902497289
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