Holger Beuschl ist in Tunesien unterwegs. Seine Abenteuer reichen vom schlimmsten Sonnenbrand bis zum Tod eines Kätzchens über den Verlust der Brieftasche bis hin zum Finden falscher Ziele ... Dinge, die allen Reisenden und Suchenden irgendwann mal passieren. Allein Holger reagiert nicht wie alle Reisenden. Meistens hat er die Ruhe, alles zu nehmen wie es ist und sei es, indem er Parallelen in der Welt der Literatur und Philosophie zwecks Rechtfertigung bzw. Erklärung seines Schicksals sucht. Das Leben nicht immer so ernst zu nehmen gelingt ihm recht gut, weil er sich selber nicht so ernst nimmt. Das macht ihn sympathisch.
Die Schilderung der Taxifahrt von Kelibia nach Kerkouane muss man auf jeden Fall gelesen haben. Woody Allen würde sich sicherlich freuen, diese Szene verfilmen zu können!
Markus Köhle hat das Bild eines jungen, unkomplizierten und zugleich ernst reflektierenden Menschen entworfen, der einer anderen Kultur offen gegenübersteht und sich fröhlich in dieser bewegt, nicht ohne auch an manchen Stellen das bäuerlich Männliche heraushängen zu lassen. Zutiefst sympathisch und ehrlich, so viel klüger und weiser und weniger verklemmt als andere Autoren in seinem Alter schafft er den Spagat zwischen dem unterhaltsamen, humorvollen Erzählen von Reiseabenteuern, dem Bekannt machen mit einem Kulturkreis und dem Darlegen des persönlichen Kanons! Ein wahres Vergnügen.
Markus Köhle, Couscous á la Beuschl. Episodenroman. Kyrene, Innsbruck: 2004, ISBN 3-900009-02-3.